Montag, 16. Februar 2015

Rhabarbercrumble mit Passionsfruchtsaft

Zutaten:

500 g Rhabarber, in etwa 3 cm lange Stücke geschnitten 
Saft und Fruchtfleisch von drei Passionsfrüchten
Saft und ein Teelöffel abgeriebene Schale einer Bio-Orange
Zwei Esslöffel Vanillezucker

Für den Crumble
115 g kalte Butter
170 g Mehl
Vier Esslöffel brauner Zucker
Eine Prise Salz

Den Ofen auf 175 °C vorheizen. 

Den Rhabarber in einer Schale mit dem Fruchtsaft und der Orangenschale mischen. Gut umrühren und etwa eine Viertelstunde ziehen lassen, dann in eine ofenfeste Form oder kleine Portionsförmchen geben und für 20 Minuten so lange im Ofen garen, bis der Rhabarber weich ist. 

Währenddessen aus Butter, Mehl, Zucker und Salz schnell und nicht zu gründlich grobe Streusel kneten. Diese über den Rhabarber streuen und dann alles noch etwa 35-40 Minuten backen.

Heiß oder noch lauwarm mit Vanilleeis oder kalter Vanillesoße servieren.

Freitag, 15. November 2013

Koldskål

Der leidgeprüfte beste Ehemann von allen kann ein Lied davon singen - sowie wir deutschen Boden verlassen muss ich als erste Amtshandlung einen Supermarkt finden und mich dann über sämtliches Inventar orientieren. Mich "mal kurz" zum Einkaufen zu schicken kann daher eine etwas längere Abwesenheit nach sich ziehen.

Schon bei unserem Dänemarkurlaub im Sommer bin ich dabei über etwas gestolpert, was mich sofort interessiert hat: ein Produkt namens Koldskål.
Die zwei Semester Skandinavistik haben sich echt gelohnt, zusammen mit dem Bild kam ich darauf, dass es wohl eine Kaltschale aus Milchprodukten sein muss. Im Sommer habe ich die gleich mitgenommen und dann leergelöffelt - und daraufhin gleich Nachschub gekauft. Koldskål ist ein ausgemachtes Sommerprodukt und wird zur Erfrischung gegessen. Dazu gibt es kleine runde Kekse namens Kammerjunkere, die in die Kaltschale geworfen werden.
Ein Essen, welches Kekse als Standardzutat beinhaltet, muss mein Herz natürlich im Flug gewinnen!

Wieder zu Hause angekommen habe ich deswegen Rezepte dafür gesucht und selbst eine Portion hergestellt. Das war schon ganz gut, aber mir scheint, ich bin durch das Fertigprodukt verdorben, denn ich fand es nicht ganz so gut die Version aus dem Tetrapack. 

Gerade sind wir nun glücklicherweise wieder in Dänemark und lassen uns den Wind um die Nase wehen.
Und was gibt es netteres, als vor dem Kamin zu hocken und Tee zu schlürfen? Das örtliche Angebot erkunden, natürlich! Mitten im winddurchpusteten Jylland guckte ich interessehalber durch die - in Dänemark wirklich ausführlich breiten - Milchproduktregale, als mir ganz unverhofft eine Packung Koldskål in die Hände fiel. Weil Koldskål eben ein Sommergericht ist hatte ich gar nicht damit gerechnet, dass es welche geben könnte. Der SuperBrugsen in Norre Nebel aber hatte tatsächlich ein paar Packungen davon auf Lager, von denen ich eine adoptierte. Mittlerweile ist sie leer, und nun neigt sich auch unser Urlaub dem Ende entgegen. Auf der Heimreise wird uns aber mindestens eine Packung Koldskål begleiten, denn ich habe auf der Packungsseite ein Rezept für eine warme, angedickte Version entdeckt, die dann mit eiskalter Piskefløde (die muss also auch noch ins Auto) gegessen wird!

Was muss ich denn in Dänemark noch unbedingt essen?



Dienstag, 23. Juli 2013

Pie, die dritte


Wie er war, der zweite Pie? Knuspriger als der erste (Teig also besser gelungen), schön erdbeerrhabarberig und leider wieder etwas zu flüssig.

Da ich noch eine angemessene Portion Erdbeeren und Rhabarber im Kühlschrank stehen habe kommt also gleich der nächste dran - ich habe ja meinen Ruf als detailbesessene Pseudoperfektionistin nicht umsonst bekommen!

Was wird anders an diesem Pie? Weil Version 2.0 schon wieder schlabberte kriegt dieser hier auf jeden Fall mehr Tapioka und weniger Flüssigkeit. Das Obst zieht mit Zucker gemischt im Kühlschrank. Die entstandene Flüssigkeit werde ich etwas abgießen und damit hoffentlich dem Geschlabber angemessen begegnen können. 

Gleichzeitig war der Boden zwar oben sehr schön knusprig und flakey - gibt's dafür ein deutsches Wort? - der untere Boden aber, ach, war wieder matschig. Immerhin ist es mir gelungen, kohärente Stücke aus der Form zu lösen! Daran war bei Versuch eins noch nicht mal zu denken. Aber ich will nicht nur zusammenhängende Stücke, ich will knusprigen Boden. Ich verlege mich daher jetzt auf ein vorheriges Blindbacken - so empfiehlt es Melissa Clark. Danach kommt das Obst hinein und drauf kommt die obere Teigschicht.

Also los geht es mit dem Boden. David Lebovitz hat ein schniekes Rezept dafür in seinem Buch Ready for Dessert (in dem noch eine Menge andere tolle Rezepte stehen). Er nimmt also 

350 Gramm Mehl,
1 Esslöffel Zucker
1/2 Teelöffel Salz

225 Gramm in Würfel geschnittene kalte Butter (und zwar wirklich kalt, ich stelle die immer kurz in den Gefrierschrank nach dem Würfeln) 

6 Esslöffel und 4 Ersatz-Esslöffel Eiswasser

Die trockenen Zutaten werden in einer Schüssel gemischt. Über das Danach scheiden sich die Geister, denn die Butter muss mit dem Mehl vermischt werden, darf aber nicht zu fein werden. Drei Methoden gibt es, um diese Mischung durchzuführen:

1. alles von Hand - die Butter wird mit beiden Händen vorsichtig ins Mehl gerieben, bis die Butterstücke nur noch etwa einen halben Zentimeter groß sind. Das ist mir irgendwie zu doof, dieses Gereibe, und außerdem soll die Butter doch so kalt wie möglich bleiben! Da sind meine Hände kontraproduktiv (allerdings könnte ich an so manchem Winterabend stattdessen meine Füße nehmen, denn die sind immer kalt).

2. mit einem Pastry Cutter - der ersetzt die Hände und mischt die Butter vorsichtig unter. Leider besitze ich (noch) keinen, also entscheide ich mich für Variante 

3. alles ab in den Mixer und mit dem Messer hacken, bis die Butter nur noch einen halben Zentimeter groß ist. Das klappt ganz gut, nur muss man wirklich ein scharfes Auge auf die Stückchengröße haben. Zu fein und der Teig wird später nicht so knusprig wie er sein könnte. 

Wenn die Butter erfolgreich verhackstückt ist dann folgen ihr sechs Esslöffel Eiswasser auf einmal. Jetzt nur noch wenig mischen, der Teig soll sich langsam zusammenfinden. Vielleicht sind meine Esslöffel komisch, aber ich habe bisher immer drei bis vier mehr gebraucht. 

Der entstandene Teig soll nicht schön homogen sein, ruhig ein bisschen früher das Mischen einstellen! Je weniger er verarbeitet wird, desto knuspriger wird er.

Herr Lebovitz teilt den Teig dann je nach Pie in zwei Teile oder macht einen "bottom only" Pie. Ich wollte gern einen Deckel, deswegen habe ich geteilt. Der Teig ruht als circa drei Zentimeter dicke Scheibe eine Stunde im Kühlschrank und wird dann auf Formgröße ausgerollt. Ab in die Form, festdrücken und dann entweder Füllung rein und backen oder ins Eisfach - damit er danach blind gebacken werden kann.

Ich habe mich aufs blind backen verlegt und anschließend den fertigen Boden gefüllt und mit einem Deckel versehen.

Nach einer guten Stunde im Ofen wurde dann die Füllung endlich so fest wie ich das wollte.

Und dann? Dann habe ich wegen der Nachtschicht des Mannes diesem die Wohnung samt Inhalt überlassen und deswegen den Pie gar nicht probieren können, oh Schande. Aber ich hörte von ihm, dass er ihn äußerst lecker fand.

Demnächst also der nächste Pie - Vorschläge für die Füllung? Der Stockseehof hat neben Himbeeren auch Sauerkirschen zum Selbstpflücken, die ich schon ganz gierig beäuge...und keine Sorge, der Stockseehof hat auch eine Kirschenentkernmaschine!







Donnerstag, 4. Juli 2013

Der Fisch muss was zum Schwimmen haben!

Das denkt sich der Sommer wohl momentan auch, so wie das Wetter sich hier im Norden gestaltet. In meiner Verzweiflung habe ich schon die Wetteranzeige für Stuttgart ganz nach hinten verbannt im iPhone. Da hilft eigentlich nur comfort food. 

Ab in den Supermarkt also. Ich soll nicht hungrig einkaufen - aber heute war das gar nicht so übel. Auf der Suche nach was passendem für das Loch in meinem Magen lief mir nämlich Lachsfilet über den Weg, und das habe ich ja im Moment ziemlich doll in mein Herz geschlossen! Denn: es geht schön schnell und lässt sich so also auch zubereiten während der kleine Kreischfrosch kurz mal auf dem Küchenboden parkt. Und im Ofen sitzen kann der Herr Salar dann auch ganz allein, unbewacht und notfalls auch etwas länger als geplant.

Um also dem Sommer einen doch etwas freundlichen Anstrich zu geben und von den leckeren Pfirsichen Gebrauch zu machen, die es jetzt doch vermehrt gibt:

Lachs in Pfirsichsauce gebacken mit frischem Avocadosalat

Das klingt nach etwas Nerverei (und die Soße braucht wirklich etwas Geduld), lohnt sich aber - so sieht es aus wenns fertig ist:



Zutaten für zwei hungrige Personen:

Circa ein Kilo frische Pfirsiche
Drei Schalotten
Eine Knoblauchzehe
Etwas Currypulver
Zwei Esslöffel braunen Zucker
Eine Prise Salz, etwas schwarzen Pfeffer
Etwas Öl zum Anbraten

Lachsfilet nach Belieben - ich hatte 500 Gramm ohne Haut

Eine schöne reife Avocado
Ein kleines Sträußchen Koriander (Korianderhasser können den auch durch glatte Petersilie ersetzen)
Eine Limette
Etwa zehn schöne Kirschtomaten
Etwas gutes Olivenöl
Salz, schwarzen Pfeffer

Aluminiumfolie 

Den Ofen auf 200 Grad Ober/Unterhitze vorheizen. 

Die Pfirsiche häuten und entkernen. Dann in kleine Stücke schneiden. 
Die Schalotten und den Knoblauch fein hacken und in etwas Öl glasig andünsten. Nun die Pfirsiche samt Currypulver und Zucker zu Schalotten und Zwiebeln geben und unter ständigem Rühren anbraten und etwas karamellisieren lassen - etwa fünfzehn Minuten lang. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. 

Alufolie auf dem Blech ausbreiten und die Hälfte der Sauce darauf geben. Das Lachsfilet darauf legen. Die andere Hälfte der Sauce darüber geben. Nun ein dicht verschlossenes Päckchen machen und ab in den Ofen damit für die nächsten 25 Minuten. 

Während der Lachs gart die Avocado halbieren, entkernen und mit einem Esslöffel aus der Schale nehmen. In kleine Würfel schneiden. Die Tomaten halbieren. Den Koriander waschen und fein hacken. 

Den fertigen Lachs mit der Pfirsichsoße auf zwei Teller verteilen. Die Avocado und die Kirschtomaten darüber geben und mit Salz und Pfeffer würzen. Mit Koriander bestreuen und einen Schuss Olivenöl sowie je den Saft einer halben Limette dazu geben. 

Guten Appetit - ich fand es hammerlecker und werde das in Kürze gleich nochmal kochen müssen!



Pie a la mode

Nach dem letztjährigem Erwerb einer Pie-Form in den USA habe ich es jetzt endlich geschafft, diese auch mal mit ihrem Namensgeber einzuweihen anstatt sie immer nur als Ersatzbackform für irgendetwas anderes zu benutzen.

Am letzten Sonntag buk ich den Berry Pie aus David Lebovitz' "Ready for Dessert". So sah er vor dem Backen aus:



Das Ergebnis war etwas matschig, aber auch äußerst lecker. Und obwohl ich sonst eher Berge von Schokolade essen könnte als obstige Desserts blieb in diesem Fall der Pie-Hunger, also musste dringend für Nachschub gesorgt werden!

Da ich noch ein gutes Kilo Rhabarber im Kühlschrank hatte habe ich deswegen heute mal die nächste Variante ausprobiert: Erdbeer-Rhabarber-Pie nach Smitten Kitchen. Natürlich nicht, ohne mich nächtelang durch die Zubereitungsanweisungen zu lesen. Und in den 300+ Kommentaren zum Rezept suchte ich dann gleich auch noch mal nach hilfreichen weiteren Hinweisen von Lesern. 

Bewaffnet mit Tapiokastärke schritt ich somit heute todesmutig zur Tat, und so sieht das Ergebnis aus. Der erste Teil des Fazit lautet schon mal, dass es noch deutlich besser werden muss mit diesem Deckel. Ich wollte es natürlich wieder mal besonders schön machen und habe mich für die "lattice"-Technik entschieden, dabei aber anscheinend die idiotensichere Anleitung doch etwas zu flüchtig gelesen. Löcher soll der nämlich eigentlich keine haben da oben.



Nun ist er fertig, der Pie. Die ganze Wohnung riecht nach Zuckerwatte (daran sind angeblich die Erdbeeren schuld) und ich bin schon gespannt wie er schmeckt. Ich werde ihn aber erst mal noch eine Weile stehen lassen müssen, denn schließlich soll er die Gelegenheit haben, nicht so wie sein älterer Bruder durch die (und außer) Form zu fließen.

Passend dazu wartet übrigens im Kühlschrank noch eine große Packung clotted cream. Die Hungersnot kann also kommen - ich bin bestens gewappnet.